Freie Radikale mit Hausmitteln bekämpfen
Sind freie Radikale in der Überzahl, schaden sie dem Körper und greifen die Zellen an. Mit natürlichen Hausmitteln lässt sich dieser Prozess aufhalten.
Freie Radikale sind sauerstoffhaltige Moleküle und eigentlich keine große Gefahr für den Körper. Erst wenn freie Radikale überhand nehmen, werden sie gefährlich und schädigen gesunde Zellen, um sich mit einem Elektron zu versorgen, welches ihnen fehlt. Zellen, denen das Elektron geraubt wurde, entarten nun selbst und werden ebenfalls zu freien Radikalen. Dieser Prozess massiver Zellschädigung wird oxidativer Stress genannt.
Warum Antioxidantien so wichtig sind
Antioxidantien können die Zellen vor oxidativem Stress schützen. Dabei sprechen wir von einer Gruppe aus Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen, welche über die Nahrung aufgenommen werden können. Eine besondere Bedeutung kommt dabei bioaktiven Stoffen zu. Diese Stoffe werden von den Pflanzen gebildet, um sich besser vor Schädlingen und anderen äußeren Einflüssen zu schützen.
Was sind die besten Hausmittel gegen freie Radikale?
Kurkuma als Antioxidans
Das Ingwergewächs ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen und besitzt in der traditionellen chinesischen Medizin seit langem einen festen Platz. Auch die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig und bestätigt die antioxidative Wirkung von Kurkuma. Kurkuma stärkt gesunde Zellen und schwächt gleichzeitig kranke und entartete Zellen. Um von den antioxidativen Eigenschaften zu profitieren, sollten Kurkuma Kapseln mindestens über einen Zeitraum von acht Wochen eingenommen werden.
Tomaten enthalten Lycopin
Tomaten sind reich an Carotinoiden. Hervorzuheben ist der pflanzliche Farbstoff Lycopin, welcher besonders gegen freie Radikale wirkt und auch als natürliche Krebsvorbeugung im Gespräch ist. Den höchsten Gehalt an Lycopin besitzen Tomaten mit einer besonders dunkelroten Färbung. Noch intensiver ist die Wirkung bei Tomatenmark oder Tomatensaft.
Brokkoli als Gesundbrunnen
Brokkoli ist reich an Beta-Carotin und enthält auch reichlich Vitamin C. Weiterhin sind Eisen, Folsäure und Kalzium enthalten. Wird das Gemüse lange gekocht, verlieren die Wirkstoffe ihre Kraft. Daher ist es besser, Gemüse nur leicht zu dämpfen oder zu dünsten oder wenn möglich einfach roh zu verzehren.
Zitrusfrüchte - sauer und gesund
Der hohe Anteil an Vitamin C macht Zitronen, Orangen und Co. zu wertvollen Gesundheitshelfern. Weiterhin besitzen die Früchte einen hohen Anteil an Flavonoiden. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken in Verbindung mit Vitamin C und Vitamin E stark antioxidativ. Ein frisch gepresster Orangensaft versorgt den Körper nicht nur mit Vitaminen, sondern schützt auch wirkungsvoll vor freien Radikalen.
Weintrauben als Radikalfänger
Weintrauben sind ebenfalls ein bewährtes Hausmittel gegen freie Radikale. Die enthaltenen Polyphenole zählen zu den wichtigsten Radikalfängern. Diese befinden sich nicht nur in den frischen Trauben, sondern kommen auch im Rotwein vor. Auch Traubensaft enthält die wertvollen Antioxidantien.
Weitere Antioxidantien in Lebensmitteln
Eine vollwertige und bewusste Ernährung kann die Zellen nachhaltig vor freien Radikalen schützen. Folgende Lebensmittel sind besonders reich an Antioxidantien:
- Vitamin C: Zitrusfrüchte, Sanddorn
- Vitamin E: Vollkornprodukte, Olivenöl, Weizenkeimöl
- Anthocyane: Kirschen, rote Früchte, Auberginen
- OPC: Traubenkerne, Fruchtschalen
- Lycopin: Tomaten, Papaya
- Beta-Carotin: Karotten, Grünkohl
- Glutathion: Spinat, Spargel, Walnüsse
- Allicin: Zwiebeln, Knoblauch
Allicin schützt die Gefäße und ist damit eine wirkungsvolle Waffe gegen Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Wirkung von Sulforaphan als Antioxidans ist bereits in Studien bestätigt worden. Der Stoff gibt Kresse oder Radieschen ihren scharfen Geschmack. Sulforaphan fördert die Entgiftungsarbeit in der Leber und schützt so wirkungsvoll vor freien Radikalen.
Weiterführende Literatur!
Einfach gesund essen? Heilkräuter kennt man, aber Heilgemüse, Heilobst? Und ob! Alle Pflanzen bilden Inhaltsstoffe gegen Bakterien, Viren, Pilze und andere Einflüsse. Diese Stoffe können wir nutzen: Sie schützen Zellen und Gefäße, beugen Diabetes und Krebs vor, unterstützen Haut und Augen. Sie werden erstaunt sein, wie viel Heilkraft in unserem Obst und Gemüse steckt. Ursel Bühring und Bernadette Bächle-Helde beleuchten in ausführlichen Porträts 36 regionale Obst- und Gemüsearten mit ihren einmaligen gesundheitlichen Wirkungen. Sie geben Tipps für saisonalen Einkauf und optimale Zubereitung. Eine Fülle von Heilzubereitungen und Genussrezepten machen Lust auf die tägliche Küchenapotheke.
Heilkraft von Obst und Gemüse:
Wirkungsvolle Inhaltsstoffe – vielseitiger Genuss
von Ursel Bühring u. a.
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Verlag Eugen Ulmer
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