Lungenkrankheiten - wenn unser Atemorgan leidet
Lungenkrankheiten sollte man nicht unterschätzen. Plötzlich ist ein Husten nicht mehr harmlos, wenn er über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt. Dann sollte schleunigst ein Arzt aufgesucht werden. Ferner können Kräuter aus der Natur unterstützend eingenommen werden.
Unsere Atmung erfolgt mithilfe der Lunge. Über Nase und Mund gelangt frische Atemluft in die Luftröhre, von dort in die Bronchien und in die zwei links und rechts liegenden Lungenflügel. Von dort verzweigen sich die Atemwege zu immer feiner werdenden bronchialen Ästchen. Der Austausch von neuer und verbrauchter Luft findet in den feinen Verästelungen und winzigen Lungenbläschen, den sogenannten Alveolen, statt.
Für den Atemvorgang weitet sich die Lunge (einatmen) und zieht sich anschließend wieder zusammen (ausatmen). Hierfür besitzt die Lunge keine eigenen Muskeln: Der Atemvorgang erfolgt ausschließlich durch das aktive Heben und passive Senken des Brustkorbs mithilfe der Muskeln an den Rippen und am Zwerchfell.
Verschiedene Krankheiten können die Lunge betreffen, die Atmung erschweren und sogar lebensbedrohliches Ausmaß annehmen. Deshalb sollten Lungenerkrankungen nie auf die leichte Schulter genommen und immer schleunigst ein Arzt zur Rate gezogen werden. Kräuter aus der Natur können unterstützend eingenommen werden und die akuten Symptome lindern. Zu den sehr häufigen Lungenkrankheiten zählen Bronchitis, Asthma bronchiale, COPD und Lungenentzündung.
Bronchitis
Eine Bronchitis tritt häufig im Zuge einer Grippe oder Erkältung auf. Sie kann jedoch auch unabhängig davon und chronisch vorliegen. Bei einer Bronchitis ist die Schleimhaut der Atemwege entzündet, es treten produktiver Husten und Fieber auf. Auslöser einer akuten Bronchitis sind Erreger wie Viren oder Bakterien, bei einer chronischen Bronchitis hingegen Reizstoffe wie Tabakrauch. Je nach Ursache wird eine Bronchitis unterschiedlich behandelt, meist genügt die Einnahme von Medikamenten zur Symptomlinderung. Tee aus Thymian hat sich zur Linderung des Hustenreizes bewährt. Aber auch Anis oder Schlüsselblumenwurzel sind zur Behandlung von Bronchitissymptomen gut geeignet. Bei einer chronischen Bronchitis müssen die Auslöser der Krankheit wie Zigarettenrauch unbedingt vermieden werden, um einer Verschlechterung der Krankheit vorzubeugen. Sind Bakterien die Auslöser, kann auch ein Antibiotikum zum Einsatz kommen.
Asthma bronchiale
Bei Asthma bronchiale liegt eine chronische Entzündung der Atemwege vor. Die Atemwege verengen sich, in der Lunge wird vermehrt Schleim produziert und es kann sich Flüssigkeit in den Schleimhäuten ansammeln (Schleimhautödem). Ausgelöst werden Asthmaanfälle durch harmlose Einflüsse wie beispielsweise Überanstrengung und Kälte oder durch Allergene wie Staub und Tierhaare. Hierbei treten plötzliche, krampfartige Verengungen der Atemwege mit Atemnot, Herzrasen und Hustenanfällen auf. Die Anfälle können wenige Sekunden bis hin zu mehreren Stunden andauern. Bei der Behandlung wird versucht, die Entzündung dauerhaft zu minimieren. Hierfür kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, die oft inhaliert werden, aber auch in Tablettenform oder intravenös verabreicht werden. Zur Unterstützung können entzündungshemmende Lebensmittel wie Ingwer, Kurkuma oder Rosmarin verzehrt werden. Im Akutfall werden meist Asthmasprays mit Betamimetika verwendet, welche die Bronchien kurzfristig erweitern sollen. Auch speziell erlernte Atemtechniken können bei Auftreten eines Asthmaanfalls dienlich sein.
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist streng genommen nicht eine Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Lungenerkrankungen, die allesamt zu einer dauerhaften Verengung der Atemwege führen. Hierdurch kommt es zu chronischem Husten, vermehrter Schleimbildung mit Auswurf und Atemnot, insbesondere in Belastungssituationen. Oftmals ist die Lebensqualität eingeschränkt und die Lebenserwartung der Patienten reduziert. Die COPD ist in Deutschland sehr weit verbreitet und wird von den Betroffenen häufig unterschätzt oder komplett ignoriert. Auslöser können unter anderem das Rauchen oder das Einatmen von Staub und Umweltgiften sein. Die COPD kann selten geheilt werden, dennoch sollte dringend eine Behandlung der Symptome stattfinden, um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
Lungenentzündung
Eine Lungenentzündung wird auch als Pneumonie bezeichnet. Auch bei dieser Erkrankung liegt eine Entzündungsreaktion in der Lunge vor, in den meisten Fällen sind Bakterien (vor allem Pneumokokken) die Auslöser. Es können seltener auch Viren, Pilze oder völlig andere Faktoren die Ursache sein. Häufig sind die Alveolen oder das dazwischen liegende Gewebe von der Entzündung betroffen. Typischerweise treten bei einer Lungenentzündung Atemprobleme, Husten, Fieber und Schüttelfrost auf. Es kommt zu einer erhöhten Atemfrequenz und einem Anstieg des Pulses. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig und konsequent behandelt, treten häufig Komplikationen auf. Die Entzündung kann sich auf andere Gewebe und Organe ausweiten, es können sich Abszesse bilden oder eine Blutvergiftung auftreten. Darüber hinaus kann die Pneumonie auch einen chronischen Verlauf einschlagen und somit dauerhaft bestehen bleiben. Liegt der Lungenentzündung eine bakterielle Infektion zugrunde, ist eine Behandlung mit Antibiotika das Mittel der Wahl. Auch andere Medikamente, Schleimlöser oder Operationen können zum Einsatz kommen. In der Naturheilkunde haben sich außerdem vor allem Eukalyptus, Kiefernnadeln oder Salbei zur Linderung der Symptome bewährt. Sie haben überwiegend eine schleimlösende Wirkung.
Bei jeder Form der Lungenerkrankung ist ein schleuniger Arztbesuch zu empfehlen. Er kann die Krankheit bestimmen und eine geeignete Therapie einleiten. Nur so können Komplikationen und lang anhaltende, chronische Krankheitsverläufe verhindert werden.
Weiterführende Literatur!
Nur ein paar Treppenstufen und Sie merken schon: Ihnen geht die Puste aus! Wer Asthma oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hat, kennt die Atemnot als ständigen Begleiter - vor allem bei körperlicher Belastung. Husten und Schleim erschweren das Atmen oft zusätzlich. Effektive Soforthilfe. Bei akuter Atemnot bringen Übungen wie die "Lippenbremse" schnell und effektiv Erleichterung. Atemwege offen halten. Mit der "richtigen" Hustentechnik befreien Sie Ihre Bronchien, werden lästige Hustenattacken los und entlasten Ihre beanspruchten Atemmuskeln. Prof. Dr. med. Dierkesmann ist Internist und Pneumologe. Er war lange Jahre Chefarzt der Klinik Schillerhöhe in Gerlingen und ist zwischenzeitlich im Ruhestand. Sonja Kaiser (früher. Bissinger) ist Diplom-Sportpädagogin und -therapeutin. Sie hat die ambulante Lungensportgruppe in der Klinik Schillerhöhe geleitet. Heute arbeitet sie als Sporttherapeutin in Zürich.
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