Die heilende Wirkung indischer Flohsamenschalen
Mit Flöhen haben Flohsamen oder Flohsamenschalen so gar nichts zu tun. Hierbei handelt es sich nämlich um eine Pflanze, die zu den Wegerichgewächsen gehört. Sie ist relativ unscheinbar, hat es aber in sich! Denn die Plantago ovata, auch indischer Flohsamen genannt, gilt auch als Heilpflanze.
Sie kommt vor allem in Indien vor und wird dort sogar extra angebaut. Die aus der Pflanze hervorgehenden Flohsamenschalen werden sowohl als Nahrungsmittel, wie etwa in Fruchtsäften oder in Getreideriegeln, verwendet, aber auch in Arzneimitteln, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt. So quellen Flohsamenschalen beispielsweise im Darm auf, verdicken dadurch den Darminhalt und helfen somit gegen Verstopfung.
Indischer Flohsamen – Verwandtschaft des Wegerichs
Wegeriche sind anspruchslos, wachsen auf Wiesen, zwängen sich aber auch durch Asphaltspalten, und der ein oder andere hat sie mit Sicherheit auch in seinem Garten. Vor allem der Spitzwegerich ist in unseren Breitengraden heimisch. Darüber hinaus gibt es rund 190 weitere Arten, die weltweit verbreitet sind. Vor allem in Indien, aber auch in Pakistan und im Iran ist der Flohsamen-Wegerich, genauer der indische Flohsamen zuhause. Je nach Klima kommt er aber auch in Spanien, Nordafrika und den USA, auf Zypern, Madeira und auf den Kanaren vor.
Die Pflanzen werden bis zu 10 Zentimeter hoch. Während die Blätter eine Rosette bilden, wachsen mittig haarige Schäfte in die Höhe, an deren Ende sich die Ähren befinden. Dort bilden sich die Blüten und in der Folge die Samen. Diese werden dann geerntet und entsprechend verarbeitet – meist zusammen mit den Schalen. Übrigens: Die Samen der Plantago ovata sehen tatsächlich Flöhen ähnlich. Daher hat die Pflanze auch ihren etwas eigentümlichen Namen erhalten.
Flohsamenschalen: gut für den Darm
Wie bereits erwähnt, werden Flohsamenschalen als pflanzliches Quellmittel genutzt, um Verstopfungen, aber auch Durchfall zu bekämpfen. Verantwortlich dafür sind die Flosine-Schleimpolysaccharide. Dabei handelt es sich um pflanzliche Ballaststoffe, die mehr als das 50-fache an Wasser binden können und den Stuhl weicher machen. Durch das Volumen entsteht ein Druck, der schließlich den Darmleerungsreflex auslöst.
Dass Flohsamenschalen bei chronischer Verstopfung wirken, haben langjährige Studien ergeben, die zwischen 1966 und 2003 durchgeführt wurden. 2013 wurde den Flohsamenschalen schließlich diese Wirkungsweise von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA, European Medicines Agency) bescheinigt.
Weitere Wirkungsweisen von Flohsamenschalen
Flohsamen bzw. Flohsamenschalen können aber noch viel mehr! Sie gelten fast schon als kleines Wundermittel gegen allerlei Beschwerden. Hier ein Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der Heilpflanze.
Cholesterin | Cholesterin wird vom Körper selbst gebildet, wir nehmen es aber auch durch die Nahrung auf. Dabei können Nahrungsmittel den Cholesterinspiegel erhöhen, was bedeutet, dass zu viel Fett im Blut ist. Dies kann nachhaltig schädlich sein. Flohsamenschalen besitzen unverdauliche Kohlenhydrate. Diese Ballaststoffe können das sogenannte Cholesterol binden und ausscheiden, ohne dass es in den Blutkreislauf gelangt. Blutfettwerte können so nachhaltig gesenkt werden. |
Gewichtsreduktion | Wer abnehmen möchte, kann dazu auf Flohsamenschalen zurückgreifen. Und so wirken sie: Durch die oben genannte Quellwirkung, die bereits im Magen beginnt, tritt schnell ein Sättigungsgefühl ein. Die Kalorien- und Fettmenge ist dagegen gering. In Verbindung mit der Senkung des Blutzuckerspiegels kommt es auch nicht mehr zu Heißhungerattacken. Die Nährwerte von Flohsamen überzeugen. In 100 Gramm sind folgende Nährwerte enthalten:
Brennwert: 90 kJ (21 Kcal) Ballaststoffe: 83,69 g Eiweiß: 2,38 g Fett: 0,55 g Kohlenhydrate: 1,73 g |
Reizdarm | Dass Flohsamenschalen bei Verstopfung und Durchfall helfen, haben wir bereits gehört. Aber auch wenn man unter dem Reizdarmsyndrom leidet, können Flohsamen ihre Wirkungskraft entfalten. Wer die typischen Reizdarmsymptome wie Durchfall, Verstopfung, Völlegefühl, Blähungen und Schmerzen im Oberbauch hat, sollte mehrmals täglich in Wasser gelöste Flohsamenschalen zu sich nehmen. |
Hämorrhoiden / Analfissuren | Wer unter Hämorrhoiden oder Analfissuren leidet, weiß um die Schmerzen bei hartem Stuhlgang. Da Flohsamenschalen den Stuhl weich machen, tragen sie somit dazu bei, dass der After nicht weiter gereizt wird und eine schnellere Heilung einsetzen kann. |
Diabetes | Flohsamenschalen können nicht nur das Fett im Blut binden, sondern auch die Aufnahme von Zucker verzögern und sogar verringern. Dadurch wird der Blutzuckerwert gesenkt und die Pflanze kann somit auch bei Diabetes ihre positive Wirkungsweise entfalten. Denn so wird das Risiko von Überzucker und Unterzucker zurückgefahren und der Organismus entlastet. |
Naturheilmittel – was unsere Ahnen schon wussten
Als die Menschen noch keine Arzneimittel kannten und in der Apotheke Tabletten, Säfte & Co. kaufen konnten, hat man sich direkt in der Natur bedient. So entdeckte man zahlreiche Naturheilmittel, die auch heute noch eine wichtige Bedeutung in der Medizin haben. Entweder weil sie mit anderen Stoffen verarbeitet werden und so die Heilwirkung effektiv genutzt wird, oder weil man die Heilpflanzen auch einfach so nutzen kann. Dabei werden in der heutigen Zeit Heilpflanzen oftmals unterschätzt, was auch Statistiken belegen.
Die Top 10 der Heilpflanzen
In den Pflanzen steckt ein sehr großes Potenzial für die Gesundheit, das man nicht unterschätzen sollte. Die Wirkungsweise ist dabei ganz unterschiedlich. Im Folgenden wollen wir Ihnen die 10 effektivsten Heilpflanzen kurz vorstellen – darunter auch die Flohsamen!
- Mariendistel – schützt die Leber vor Vergiftungen, Entzündungen und Leberverfettung.
- Beifuß – wirksam bei Blähungen, Gallenbeschwerden, Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden.
- Flohsamen / Flohsamenschalen
- Klettenwurzel – reinigt das Blut, bindet Giftstoffe, besitzt antibakterielle und antimykotische Eigenschaften.
- Bärentraube – entgiftet den Körper, Heilmittel für Nieren, Blase und ableitende Harnwege.
- Stechwinde – besitzt eine blutreinigende Wirkung und hilft gegen Ekzeme, Schuppenflechte, Warzen, Furunkel, Akne und Milchschorf.
- Löwenzahn – fördert die Durchblutung und lindert Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl.
- Brennnessel – wird bei Hautproblemen, Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen angewendet. Auch bei Hautausschlägen, Sonnenbrand und leichten Verbrennungen kann die Pflanze helfen. Weitere Anwendungsgebiete sind unter anderem: Durchblutungsstörungen, Rheuma, Gicht, Leber- und Gallenbeschwerden, Hämorrhoiden, Diabetes, Nierensteine.
- Birke – die Blätter wirken sich positiv auf die Nieren aus. Außerdem werden sie bei rheumatischen Beschwerden und zur Blutreinigung eingesetzt.
- Artischocke – die Blätter werden bei Gallen- und Leberbeschwerden eingesetzt. Zudem können sie den Cholesterinspiegel senken, entzündungshemmend und krampflösend wirken.
Bildquellen:
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