So besonders wie der Verstorbene selbst. Trauermonat November: Kristalle und Skulpturen als neue Form der Erinnerung
Im Trauermonat November richten sich mehr als sonst die Gedanken auf das Ende des Lebens. Zur Tradition zählt für viele ein Besuch des Friedhofs: Ein schön geschmücktes Grab drückt die Verbundenheit zum Verstorbenen aus. Immer wichtiger wird den Menschen allerdings heute, dass das Gedenken an einen Toten nicht zur Routine wird, sondern dass die Form der Bestattung das Besondere des Verstorbenen widerspiegelt.
Von der Asche der verstorbenen Person zu einer Erinnerungsskulptur
Eine moderne Form des Gedenkens sind Erinnerungskristalle oder Gedenkskulpturen. Bei diesen wird ein geringer Teil der Kremationsasche in eine Glasskulptur eingeschmolzen und geht mit ihr eine Einheit ein. Auf diese Art entstehen etwa bei der Immer & Ewig AG in der Schweiz Objekte, Figuren und Formen. Diese können entsprechend ihrer Größe zu Hause aufgestellt oder am Körper getragen werden. Die verbleibende Asche wird ohne Urne in der freien Natur beigesetzt. Der Waldfriedhof Pax Montana befindet sich in einem abgelegenen Waldstück im Schweizerischen Poschiavo, inmitten der Schweizer Alpen im Kanton Graubünden. Die Angehörigen erhalten eine Urkunde mit dem genauen Ort und Zeitpunkt der Ascheausstreuung. So kann der Beisetzungsort stets besucht werden. Die Naturbestattung ist im Preis für die Skulpturen inbegriffen. Der große Vorteil einer Naturbestattung für die Angehörigen: Der Aufwand für Grab, Grabstein, Grabmiete und Grabpflege entfällt komplett. Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es unter www.immerundewig.com.
Eigene Skulpturen entwerfen - und die Möglichkeit des DNA-Bankings
Die Erinnerungskristalle und Gedenkskulpturen werden von zwei Schweizer Glaskünstlern einzeln in Handarbeit gefertigt. Die Formen lassen den Blick auf die eingeschmolzene Kremationsasche frei, die Asche ist dabei ein unauffälliger Bestandteil der Figur. In Zusammenarbeit mit dem Anbieter können auch individuelle Skulpturen entsprechend persönlicher Wünsche entworfen werden. Seit Neuestem bieten die Schweizer auch ein sogenanntes DNA-Banking an. Die DNA eines Menschen enthält wertvolle Informationen über die gesundheitlichen Risiken einer Familie und über deren Abstammung. Mit dem Eintritt des Todes beginnt sich die Qualität dieser im Körper befindlichen und in der DNA kodierten Informationen kontinuierlich zu verschlechtern - nach der Beerdigung sind sie praktisch verloren. Die Lösung ist das DNA-Banking: Der Bestatter entnimmt die DNA-Probe des Verstorbenen vor der Kremation oder Beerdigung und schickt sie in die Schweiz. Die DNA wird anschließend von einem Labor extrahiert, gereinigt und in einer speziellen Kapsel gesichert an die Angehörigen zurückgeschickt.
Erinnerungsskulptur auf einen Blick
Bei der Immer & Ewig AG etwa entstehen aus der Kremationsasche verstorbener Personen Kristalle und Glasskulpturen. Die Vorteile sind:
- Es entstehen schöne, mobile und individuelle Erinnerung an einen geliebten Verstorbenen.
- Jede Skulptur ist so besonders, wie es der verstorbene Mensch war.
- Auf Wunsch wird die Restasche in der Schweiz in der Natur beigesetzt. Dies ist im Preis der Skulpturen mit eingerechnet.
Die Leistungen des Anbieters:
- Anforderung der Kremationsasche beim Krematorium oder dem Bestattungsunternehmen
- Empfang der Urne und Kontrolle aller Daten
- Beauftragung des Künstlers zur Herstellung der Gedenkskulptur
- Kontrolle der Skulptur und Rücksendung inklusive Zertifikat
- Mehr Informationen gibt es unter www.immerundewig.com.
Text: djd deutsche journalisten dienste GmbH
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Mit welchen Problemen sind Trauernde in modernen, individualisierten Gesellschaften konfrontiert? Werden Tod und Trauer aus der Gesellschaft verdrängt und die Trauer auf die einzelnen verlagert, oder gibt es lebbare Alternativen einer neuartigen Trauerkultur? Haben wir überhaupt noch brauchbare Rituale für die Trauer, oder ist Trauer immer schon durch soziale Normen eingeschränkt? Ausgehend von diesen Fragen untersucht Julia Schäfer den Umgang mit Tod und Trauer in der modernen Gesellschaft. Sie analysiert in ihrer vorliegenden Studie, ob Trauerprozesse zunehmend durch soziale Normierungen und Individualisierungsprozesse erschwert werden: So fühlen sich Individuen entweder von überholten sozialen Normen beeinträchtigt oder aber gänzlich allein gelassen, wenn ein sozialer Zusammenhalt und geeignete Rituale nicht zur Verfügung stehen. Einen Schwerpunkt bildet die Analyse des zeitgenössischen Bestattungsrituals, das von Betroffenen oft als sinnentleert und zu routiniert empfunden wird. Julia Schäfer geht diesen Thesen und den Ansätzen von "alternativen" Umgangsformen mit Tod und Trauer nach - wie sie sich beispielsweise im Kontext der Aids-Selbsthilfebewegung, unkonventionellen Bestattungsideen und Internet-Gedenkstätten zeigen -, um abschließend die Frage zu beantworten, ob eine Re-Ritualisierung von Schwellenübergängen, wie es der Tod ist, überhaupt möglich ist.
Tod und Trauerrituale in der modernen Gesellschaft
Perspektiven einer alternativen Trauer-
und Bestattungskultur
von Julia Schäfer
Taschenbuch: 216 Seiten
Verlag: Ibidem Verlag
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