Schlafstörungen – wenn die Nacht zur Qual wird
Homöopathische Arzneimittel aus der Hauapotheke können dazu beitragen den Schlaf zu fördern.
Jeder fünfte Deutsche klagt über Schlafstörungen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Schlafstörungen wie Einschlaf- oder Durchschlafprobleme sind oft die Folge von seelischer oder geistiger Belastung. Die Ursachen von Schlafstörungen sind komplex. So können Schlafprobleme - wie beispielsweise frühes Aufwachen - bei Depressionen oder Angststörungen auftreten. Aber auch Alkohol, Medikamente, Schichtarbeit sind häufige Gründe. Zudem zählen Schlafstörungen durch Stress, Ärger, Überarbeitung, Kummer sowie ungelöste Konflikte zu den weiteren Ursachen. Ferner können Veränderungen im Hormonhaushalt den Schlaf erheblich stören. Organische Ursachen sind ebenfalls Auslöser für Schlafstörungen.
Bei ungenügendem Schlaf treten Unausgeglichenheit, Reizbarkeit, Konzentrationsmangel sowie Benommenheit auf. So schleichen sich mit der Zeit Fehlentscheidungen ein, auch die Krankheitsanfälligkeit steigt. Homöopathische Mittel können bei der Verarbeitung von seelischen Problemen helfen, sodass ein erholsamer Schlaf sich wieder einstellen kann.
Falls die Betroffenen schon längere Zeit an Schlaflosigkeit leiden, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Weitere Ursachen für Schlaflosigkeit können organische Probleme wie beispielsweise Herz- und Lungenkrankheiten oder Prostataerkrankungen sein. Der Gang zum Arzt ist dann unerlässlich.
Wenn Schlafstörungen eher selten vorkommen, kann ein passendes homöopathisches Arzneimittel Wunder wirken. Die Arznei sollte dann abends (5 Globuli) vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Im Zweifelsfall zum Arzt!
Menschen mit erheblichen Schlafstörungen sollten sich vom Arzt gründlich untersuchen lassen, da auch körperliche Erkrankungen dahinter stecken können. Falls Sie sich in der homöopathischen Behandlung nicht sicher sind, sollten Sie im Zweifelsfall immer einen Arzt konsultieren. Dieser homöopathische Ratgeber erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit!
Name | Beschreibung |
Aconitum D12 | Es bestehen ängstliche Träume, Alpträume mit Beklemmungsgefühlen. Schlimmer nach Schock oder Panik. Zudem sind die Betroffenen aufgewühlt und können sich nicht ruhig halten. Verschlimmerung der Beschwerden um Mitternacht zwischen 1.00 h und 2.00 h. |
Alumina D12 | Unruhige Träume. Am Morgen schläfrig und müde. Das Mittel ist geeignet für empfindliche Kinder und ältere Menschen. Verbesserung durch warme Räume. Oft besteht zusätzlich extreme Verstopfung. |
Ambra grisea D12 | Viele Sorgen, kann daher nicht einschlafen. Muss aufstehen und umherwandern. Die Gliedmaßen sind kalt und taub. Das Mittel gilt als homöopathisches Beruhigungsmittel und wird sehr häufig bei psychischen Beschwerden wie Nervosität und Erschöpfungszuständen eingesetzt. Die Beschwerden verschlimmern sich in einem warmen Zimmer, durch Essen und Musik. |
Arsenicum album D12 | Einschlafstörungen durch Versagensangst. Die betroffene Person erwacht aus Angstträumen. Aufwachen zwischen Mitternacht und 2.00 h. Die Nerven liegen blank und es kann eine starke Schmerzempfindlichkeit vorliegen. Kälte wird nicht vertragen. Die Beschwerden sind Folge von Ärger, Zorn und durch zuviel Kaffee. |
Chamomilla D12 | Es liegt Müdigkeit vor, aber man kann nicht einschlafen. Starkes Hitzegefühl, vor allem nach Ärger und Kaffee. Es bestehen oft Muskelkrämpfe. Die Betroffenen sind übersensibel. Verbesserung durch gefühlvolle Anteilnahme. Geringste Berührung kann nicht vertragen werden. Das Einschlafen wird verhindert durch viele umherschwirrende Gedanken. |
Cocculus D12 | Einschlafen gestaltet sich schwierig trotz Übermüdung. Zudem besteht Schlaflosigkeit bei erschöpfender Krankenpflege. Hören von geringsten Geräuschen während des Schlafes. Erregter Gesichtsausdruck mit roten, heissen Wangen. |
Coffea D12 | Geistig und körperlich völlig überdreht. Zudem Schlaflosigkeit durch übergrosse Freude oder nach Alkoholgenuss. Der gleiche Gedanke kommt immer wieder in den Sinn. Wacht um 3.00 h auf. Es besteht mitunter Reizbarkeit und Nervosität. Verschlimmerung durch Kälte und Zugluft. |
Ignatia D12 | Muskelzucken beim Einschlafen. Es besteht ein sehr leichter Schlaf mit langen Träumen. Schlaflosigkeit nach Verlust einer geliebten Person. Viel Seufzen. Verschlimmerung nach Kummer und Sorgen. |
Natrium muriaticum D12 | Schlaflos durch Kummer und Kränkung. Träumt von Räubern und Einbrechern. Oft besteht Herzklopfen. Zucken im Schlaf. Verlangen nach Salz und Abneigung gegen Brot. Die Beschwerden werden besser an der frischen Luft sowie durch Ruhe. |
Nux vomica D12 | Die Gedanken kreisen um die Arbeit. Folge von geistiger Überarbeitung. Aufwachen schon durch geringste Geräusche. Schlaflos nach zuviel Alkohol und Nikotin. Aufwachen ab 3.00 h morgens. Unter Umständen quält nachts ein Reizhusten. |
Valeriana D12 | Nervöse Schlafstörungen mit lebhaften Träumen. Juckreiz der Haut und es bestehen Muskelkrämpfe. Verschlimmerung beim Erwachen. Nervöser Charakter. Eine Verbesserung der Beschwerden zeigt sich im Allgemeinen bei leichter Bewegung. Reger Lagewechsel im Schlaf verbessert den Zustand. |
Weiterführende Literatur!
Schlaf ist eine Erholungsquelle für unsere Gesundheit. Schlafen, Durchschlafen, tief schlafen ist wichtig, damit wir regenerieren. Leider sind Schlafstörungen häufig. Schlechter Schlaf und Schlaflosigkeit belasten die Psyche und begünstigen Beschwerden und Krankheiten.
Der Griff zu Schlaftabletten – insbesondere wenn man sie regelmäßig einnimmt – ist mit großen gesundheitlichen Problemen verbunden. Daher greift auch die moderne Schlafmedizin zunehmend auf naturheilkundliche und schlafhygienische Maßnahmen zurück. In diesem Ratgeber erklären wir die Körpervorgänge während des Schlafs, welche Ursachen es für schlechten Schlaf gibt und wie man entsprechend für einen guten Schlaf sorgen kann. Wir stellen zahlreiche Maßnahmen aus der komplementären Medizin und Empfehlungen aus der Wissenschaft vor und runden das Buch mit einem bewährten Schlaftypenkonzept aus der Praxis ab.
Schlafstörungen: Selbsthilfe und Schlaftypen
von Michael Elies und Annette Kerckhoff
Taschenbuch: 120 Seiten
Verlag: NATUR UND MEDIZIN KVC
Weitere Themen!
Warum Schlaf so wichtig ist. Immer mehr Menschen leiden unter durchwachten Nächten
So wie ein Akku, der neu aufgeladen werden muss, um zu funktionieren, braucht der Mensch erholsamen Schlaf. Kaum zu glauben, aber während wir Nacht für Nacht in den Kissen liegen und selig schlummern, herrscht im Körper Hochbetrieb. Regenerations- und Zellerneuerungsprozesse finden statt, das Immunsystem wird gestärkt und auch die Wundheilung ist dann besonders aktiv. Der Organismus entgiftet und im Oberstübchen herrscht Kopfkino. Dort werden tagsüber gewonnene Eindrücke verarbeitet und gespeichert. Schlafforscher warnen: Bei Schlafmangel kommt es nicht nur zu Tagesmüdigkeit und Konzentrationsproblemen. Auch lebenswichtige Körperfunktionen wie Atmung, Herzschlag, Blutdruck und die Hormonproduktion geraten durcheinander. Auf Dauer erhöht fehlender Schlaf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen, fördert Übergewicht und Diabetes.
Baldrian für einen erholsamen Schlaf
Baldrian (Valeriana officinalis L.) verhilft nervösen Menschen zu erholsamen Nächten und angespannten Prüflingen zu besserer Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Baldrian macht nicht müde, sondern schwächt die Wirkung von bestimmten Reizen ab, die zur Nervosität führen. Baldrian gleicht somit Spannungs- und Erregungszustände aus und bringt daher einen guten Schlaf. Bereits um 800 nach Christus berichtet das Lorscher Arzneibuch über die Heilpflanze: «Allzu viel Schlaf gleicht Baldrian mit Wachen aus, bei übermäßiger Schlaflosigkeit sorgt er für den entsprechenden Schlaf, er befreit von Erschöpfung und nimmt die Trägheit».
Stress und Erschöpfung mit Heilpflanzen behandeln
Viele Menschen leiden aus unterschiedlichen Gründen unter Erschöpfung, Stress und Leistungsschwäche. Sie sind es gewohnt, in Beruf und Familie ständig den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Über einen gewissen Zeitraum hinweg können sich Körper und Psyche an die unablässig anfallenden Aufgaben anpassen - bis es zu Störungen kommt, sei es durch Krankheit, Überlastung und Alter. Neben einer begleitenden Therapie durch Heilpflanzen ist es wichtig, die krankmachenden Faktoren zu analysieren, um diese dann ausschalten zu können. Regelmäßiger Sport, ausreichender Schlaf und Entspannung sowie ausgewogene Ernährung können zudem Erschöpfungszustände verhindern und Stress wird wesentlich besser bewältigt.