Huflattich: Heilpflanze Tussilago farfara L.
Huflattich - die Blütenscheibe des Frühlings
Die Huflattichpflanzen strecken bereits im zeitigen Frühjahr ihre goldgelben, nach Honig duftenden Blütenräder den wärmenden Sonnenstrahlen entgegen. Schon aus dem Namen «Tussilago», der dem lateinischen «tussis», was so viel wie wie Husten und «agere», was vertreiben bedeutet entstammt, läßt auf die alte Verwendung als probates Mittel gegen Husten schließen. Bereits im 1. Jahrhundert schätzte Dioskurides den Rauch der angezündeteten Blätter bei trockenem Husten und Schweratmigkeit. Heute werden Huflattichblätter nur noch als naturreine Heilpflanzensäfte gegen Reizhusten, Heiserkeit, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimheit und chronische Bronchitiden eingesetzt. In diesen Säften sind die natürlicherweise in der Pflanze vorkommenden Pyrrolizidin-Alkaloide nicht enthalten. Diese Alkaloide können bei hoher Dosierung zu schweren Leberfunktionsstörungen führen, daher werden zu medizinischen Zwecken spezielle Sorten angebaut, die frei von Pyrrolizidin-Alkaloiden sind.
Namen aus dem Volksmund
Rosshuf, Eselshuf, Kuhfladen, Ackerlatsche, St. Quiringskraut, Eselslattich, Ladderblätter, Sommertürl, Breit- oder Brustlattich, Fohlenfuß, Hufblatt, Bachblümlein, Zeitrösele, Berglatschen, Tabakkraut, Brandlattich, Teebleaml, Sandblüml, Hoflörrich, Märzblume, Loambleaml, Lehmblumel.
Botanik und Inhaltsstoffe
Huflattich zählt zur Familie der Korbblütler (Compositae, Asteraceae). Er bevorzugt tonigen Boden und wächst in größeren Ansammlungen auf Brachflächen, Wegrändern, Steinbrüchen, Schuttplätzen, an Gräben und Böschungen. In England wird er «Son before father» (Sohn vor dem Vater) genannt, weil seine hübschen Blüten bereits vor dem Blattaustrieb im April/Mai zu sehen sind. Bei Eintritt des Winters sind die Blütenknospen bereits komplett ausgebildet. Reicht die Sonnenwärme zu Beginn des Frühlings aus, dringen die Blütenschäfte durch die Erde. Seine Blütenkörbe enthalten männliche Scheibenblüten. Die männlichen Scheibenblüten sind von rein weiblichen, nektarlosen Randblüten umgeben. Nach der Fremdbestäubung entwickelt sich ein rund-wolliger Haarschopf mit löwenzahnsamenähnlichen Früchten. Zwischen April und Mai erscheinen die hufeisenförmigen Blätter, sie sind bei vollständiger Ausbildung am Rand grob gezähnt, ihre Oberseite ist dunkelgrün und die Unterseite weisen eine starke weißfilzige Behaarung auf. Die Blüten (Farfarae flos) als auch die Blätter (Farfarae folium) sowie Baldrianwurzeln enthalten Pyrrolizidinalkaloide (PA). Diese stehen in Verdacht, in hohen Dosen Leberschäden zu verursachen und die Entstehung von Krebs zu begünstigen. Zu medizinischen Zwecken ist es daher sinnvoll Präparate wie beispielsweise «Huflattichsaft» von Salus/Schoeneberger zu verwenden, da diese frei von Pyrrolizidin-Alkaloiden sind.
Weitere Inhaltsstoffe sowie heutige Anwendungsgebiete
Huflattichblätter enthalten Schleimstoffe, die im akuten Krankheitsstadium ihre reizlindernde Wirkung entfalten. Zu den weiteren Inhaltsstoffen zählen Gerb- und Bitterstoffe, Inulin, wenig ätherisches Öl, Phytosteroide und Flavonoide. Huftlattich wirkt aufgrund seiner Bitterstoffe tonisierend, zudem hat die Droge einen enzündungshemmenden Effekt. Wissenschaftlich anerkannt ist Huflattich bei Reizhusten, Heiserkeit, akuten Katarrhen der Luftwege, leichte Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie chronischen Bronchitiden.
Darreichungsformen, Nebenwirkungen, und Gegenanzeigen
- Fertigpräparate - z. B. naturreiner Heilpflanzensaft von Schoenberger
- Haarpflegemittel gegen Schuppen, z. B. Rausch, Huflattich Anti-Schuppen Shampoo und Rausch Anti-Schuppen Lotion.
- Bei PA-freien Produkten sind derzeit keine Nebenwirkungen bekannt.
- Es bestehen keine Gegenanzeigen bei PA-freien Produkten.
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Huflattich als Tabakpflanze
Schon Plinius setzte die Blüten, Blätter und Wurzeln des Huflattich, die er auf Zypressenkohlen verdampfen ließ, gegen Husten und Schweratmigkeit ein. Später inhalierten die Kranken den Rauch der Blätter bei festem und trockenem Husten, indem sie das Kraut dem echten Tabak beimischten. Auch die Wallonen, die französischsprachigen Bewohner der belgischen Region, stellten seit sehr langer Zeit einen Tabak aus gebrochenen, gedörrten und fermentierten Huflattichblättern her. Noch in den Kriegs- und Nachkriegszeiten wurde Huflattich von der armen Bevölkerung als Ersatz für Tabak geraucht. Aus diesem Grunde wird er im Volksmund auch als «Wilder Tabak» oder «Tabaksblatt» bezeichnet. Selbst der Schweizer Kräuterpfarrer Künzle stellte für die Asthmakranken eine Tabaksmischung aus Huflattich, Wegerich, Minze und Waldmeister für die Pfeife zusammen.
Produkte aus Huflattich
Naturreiner Huflattichsaft von Schoenenberger
Huflattich zählt zu den ältesten bekannten Hustenmitteln. Sein lateinischer Name «tussilago» bedeutet so viel, wie «ich vertreibe den Husten». Der Schoenenberger naturreine Heilpflanzensaft (Menge: 200 Milliliter) aus Huflattichblättern kommt zur Anwendung bei Bronchialkatarrhen sowie bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Huflattich wirkt reizlindernd und leicht entzündungshemmend bei Bronchialkatarrhen. Zudem hat sich der Saft bei Husten, Heiserkeit, Rachenkatarrh und Bronchitis bestens bewährt. Der Pflanzensaft wird aus einer Spezialzüchtung gewonnen, in der keine Pyrrolizidin-Alkaloide enthalten sind. Diese stehen in Verdacht, in hohen Dosen Leberschäden zu verursachen und die Entstehung von Krebs zu begünstigen.
Wichtiger Hinweis:
Beim Auftreten von ernsten Krankheitszeichen sollten Sie einen Arzt aufsuchen!
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RAUSCH Huflattich Anti Schuppen Shampoo
Bei diesem Shampoo verschwinden nachhaltig die trockenen Schuppen. Durch die Wirkstoffkombination aus Huflattich- und Klettenwurzelextrakt verabschieden sich Ihre Schuppen auf sanfte und schnelle Weise.
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RAUSCH Huflattich Anti Schuppen Lotion
Sie werden durch die Lotion über Nacht von Ihren hartnäckigen Schuppen befreit. Die Lotion lindert Ihre Kopfhaut vor Rötungen und Juckreiz. Das Präparat wirkt leicht entzündungshemmend. Die Anti Schuppen Lotion besteht aus einer Aktivformel, die sich aus Schwefel, Zitronenmelissendestillat, Huflattich- und Klettenwurzelextrakt zusammensetzt.
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Weiterführende Literatur
Generationen von Menschen war das 1911 erstmals erschienene und seither mehrere Sprachen übersetzte und in über zwei Millionen Exemplaren verbreitete 'Chrut und Uchrut' ein zuverlässiger Begleiter. Auf der Grundlage seiner tiefen Naturverbundenheit, seines grossen Pflanzenwissens und seiner langjährigen heilkundlichen Erfahrung gibt der legendäre Kräuterpfarrer Johann Künzle darin sein Wissen über die bewährtesten Heilpflanzen und ihre Anwendung wieder. Diese Neuausgabe eines Klassikers der Pflanzenheilkunde vermittelt Laien wie Fachleuten eine fundierte Einführung in die einheimischen Heilpflanzen und deren Anwendung. Eine wertvolle Ergänzung zur modernen Naturheilkunde.
Chrut und Uchrut von Johann Künzle
aktualisiert und erweitert von Peter Oppliger!
Erschienen im AT-Verlag
Broschiert: 135 Seiten
Weitere Infos zu diesem Buch finden Sie unter: Rezensionen
Spitzwegerich - König am Wegrand
«Der Same mit Wein getrunken hält Bauchfluss und Blutspeien auf», schrieb Dioskurides vor über 2000 Jahren über den Spitzwegerich. Er lindert auch Husten und Halsschmerzen und regt den Appetit an.
Husten: Wirksamkeit von Efeu-Extrakt erneut bestätigt
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