Stress und Erschöpfung...

...mit Heilpflanzen behandeln

Viele Menschen leiden aus unterschiedlichen Gründen unter Erschöpfung, Stress und Leistungsschwäche. Sie sind es gewohnt, in Beruf und Familie ständig den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Über einen gewissen Zeitraum hinweg können sich Körper und Psyche an die unablässig anfallenden Aufgaben anpassen - bis es zu Störungen kommt, sei es durch Krankheit, Überlastung und Alter. Neben einer begleitenden Therapie durch Heilpflanzen ist es wichtig, die krankmachenden Faktoren zu analysieren, um diese dann ausschalten zu können. Regelmäßiger Sport, ausreichender Schlaf und Entspannung sowie ausgewogene Ernährung können zudem Erschöpfungszustände verhindern und Stress wird wesentlich besser bewältigt.

Die Rolle der pflanzlichen Arzneimittel

Das Wissen um die Heilkraft der Pflanzen ist uralt und sämtliche tradtionellen Heilsysteme unterschiedlicher Kulturkreise kennen die Wirkung der Heilpflanzen. Pflanzliche Arzneimittel sind in der Lage, die natürlichen Abwehrprozesse des Körpers zu unterstützen und zu regulieren. So manche wertvolle Rezeptur ist über die Jahrtausende hinweg von Generation zu Generation überliefert worden und hat bis in die heutige Zeit hinein nichts von ihrer Bedeutung verloren. Teedrogen und Phytopharmaka können bei Erschöpfungszuständen, Stress sowie auch bei altersbedingtem Leistungsverlust gut eingesetzt werden. Zudem besitzen Heilpflanzen gegenüber den chemisch-synthetisch hergestellten Arzneimitteln eine wesentlich bessere Verträglichkeit.

Nervliche Erschöpfung

Es besteht eine Unfähigkeit, mit den Anforderungen des Alltags fertig zu werden, meist ist dies bedingt durch Überarbeitung oder traurige Erlebnisse. Der Betroffene ist oft niedergeschlagen, mutlos, schlapp und überreizt. Darüber hinaus können sich Angstzustände und Panikattacken entwickeln. Erschöpfungszustände sind in der heutigen modernen Zeit häufig anzutreffen. Die Wissenschaft vermutet hier einen Zusammenhang der raschen Veränderung von Gesellschaft und Wirtschaft in den Industrieländern. Dabei spielen Faktoren wie Leistungsdruck und Mobbing am Arbeitsplatz, drohende Arbeitslosikeit, bevorstehende Pensionierung, Mehrfachbelastung durch Haushalt-Familie-Beruf, Lärm, Wohn- und Umweltgifte, industriell hergestellte Nahrung, Bewegungsmangel, Krankheit sowie das Versterben von geliebten Personen und Tieren eine große Rolle.

Körperliche Erschöpfung

Auch körperlich-organische Ursachen können Erschöpfungszustände hervorrufen, wie beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen, Anämie, Diabetes, niedriger Blutdruck, Infekte sowie Leber-, Nebennieren- und Krebserkrankungen. Diese sollten vor einer natürlichen Behandlung mit Heilpflanzen unbedingt ärztlich abgeklärt und ausgeschlossen werden.

Von der Erschöpfung zum Burnout-Syndrom

Usprünglich wurden unter dem Begriff Burnout-Syndrom (engl.: to burn out, ausbrennen), die Folgen einer beruflichen Überbeanspruchung mit seelischer Erschöpfung, innerer Distanzierung und dem damit verbundenen Leistungsabfall verstanden. Heute kennt man das Burnout-Syndrom als ein komplexes Beschwerdebild mit chronischem Erschöpfungszustand, das in jeder Lebenslage auftreten kann. Frühe Warnsignale wie chronische Müdigkeit, Energiemangel und Motivationsverlust werden oft nicht wahrgenommen. Die Übergänge von einer nervlichen Erschöpfung zum Burnout-Syndrom sind oft schleichend und kaum wahrnehmbar. Für den Betroffenen werden selbst kleine, einfache Tätigkeiten des Alltags zu einem Kraftakt. Zudem stellen sich körperliche Symptome wie beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden, Muskelverspannungen, Schwächung des Kurzzeitgedächtnisses, Kopfschmerzen, ständige Schmerzen in den Bindegeweben (Fibromyalgie) und vieles andere mehr ein. Mittlerweile sind über 130 Symptome bekannt, die zum Burnout-Syndrom gezählt werden.

Wie macht sich Stress im Körper bemerkbar?

Stressauslösende Ereignisse zu denen auch Verletzungen, Verbrennungen und Operationen gehören, setzen im Zentralnervensystem (ZNS) zwei nebeneinander verlaufende Reaktionsketten in Gang. Zunächst schüttet der Hypothalamus (oberstes Steuerungsorgan, liegt im Zwischenhirn) das CRH (Corticotropin-Releasinghormon) aus. Durch diesen Vorgang wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse, sie hängt direkt am Hypothalamus) das Peptidhormon «ACTH» (Adrenocorticotropes Hormon oder Corticotropin) stimuliert. Das ACTH regt wiederum die Nebennierenrinde zur Herstellung und Ausschüttung von Glukokortikoiden (Stresshormone v. a. Cortisol und Cortison) an. In der zweiten Kette wird über den Sympathikus das Mark der Nebennieren stimuliert, was zu einer extrem schnellen Freisetzung von ungefähr 80 Prozent Adrenalin und 20 Prozent Noradrenalin führt.

Katecholamine und Glukokortikoide

Kurzfristig dominiert in einer stressauslösenden Situation die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin. Sie steigern augenblicklich alle Organfunktionen, die für das Überleben benötigt werden. Die Herzschlagfrequenz erhöht sich, der Blutdruck steigt an, Glukose wird vermehrt über die Leber freigesetzt, Skelett- und Herzmuskulatur sowie Lunge sind besser durchblutet. Zudem hat Noradrenalin noch eine schmerzhemmende Wirkung. Bei Dauerstress überwiegen langfristig die Effekte der Glukokortikoide. Ständig erhöhte Cortisolspiegel führen zu erheblichen negativen Auswirkungen. So treten durch das abgeschwächte Immunsystem häufiger Infektionen auf, die nur sehr langsam bewältigt werden. Zudem stellen sich Schlaf- und Konzentrationsstörungen ein. Ein permanent zu hoher Cortisolspiegel im Blut sorgt für einen erhöhten Blutzuckerspiegel und Blutdruck. Die Folgen davon sind wiederum Arterienerkrankungen und Diabetes. Zu den psychischen Veränderungen zählen Launenhaftigkeit, erhöhte Reizbarkeit, Verwirrung, zunehmende Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit durch langfristige Überstrapazierung des Gehirns, Depressionen und chronische Erschöpfung.

Was tun, wenn erschöpft und ausgebrannt?

Neben verhaltens- oder psychotherapeutischen Methoden empfiehlt die Naturheilkunde das Beachten einer natürlichen Lebensweise, damit sich Körper und Psyche von den Strapazen erholen können. Hierzu gehören tägliche Entspannungübungen wie beispielsweise Autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobsen, Yoga, Tai Chi oder Qui Gong. Eine vitalstoffreiche Vollwertkost, regelmäßige Bewegung, Kneippsche Anwendungen und Freude am Leben verbessern wesentlich das körperliche und psychische Wohlbefinden. Als begleitende und unterstützende Maßnahme tragen Heilpflanzen ihren Teil zur Wiederherstellung der Gesundheit bei.

Ginseng bei Erschöpfung

Panax Ginseng gehört zu den Araliengewächsen und ist beheimatet in den Urwäldern Nordkoreas und in der Mandschurei. Seit einiger Zeit wird die Ginsengwurzel (Ginseng Radix) auch von mitteleuropäischen Bauern kultiviert. In Deutschland wird die koreanische Wurzel bei Waldsrode in Niedersachsen angebaut. Die Kommission E und ESCOP befürworten die Anwendung der Ginsengwurzel zur Stärkung des Körpers bei Schwächegefühl sowie bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Ginseng ist ein hervorragendes Mittel bei geistigen und emotionalen Stressfaktoren. Zudem hilft Ginseng, die körpereigenen Abwehrkräfte zu mobilisieren. In den Wechseljahren ist sie hilfreich bei nervöser Erschöpfung und leichten Depressionszuständen. Bei alten Menschen kann eine Aufhellung der Stimmungslage bei altersbedingten Depressionen beobachtet werden.

Darreichungsformen:
Ginseng gibt es in Form von Pulver, Sirup, Wein und Fertigpräparaten. Bei der Dosierung sollte man sich nach den Angaben der jeweiligen Hersteller richten.

Teezubereitung:
1 Teelöffel der gepulverten Droge mit 150 Milliliter heißem Wasser übergießen, gut umrühren und schluckweise trinken. Tee kann nach Bedarf mit Honig gesüßt werden. 1 bis 2 Tassen täglich trinken.

Das Präparat «IL HWA Ginseng-Pulver - 25 g» kann über die Online-Apotheke bezogen werden. Packungsbeilage beachten: >> online bestellen

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen:
Ginsengwurzel darf nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden. Wer an Diabetes mellitus leidet oder blutverdünnende Medikamente einnimmt, sollte sich vorher fachlichen Rat einholen. Vor einer Operation muss Ginseng abgesetzt werden. Bei vorhandenem Bluthochdruck und Arteriosklerose darf Ginseng nicht eingenommen werden. Während der Einnahme von Ginseng sollte auf den Konsum von Kaffee und anderen anregenden Stoffen verzichtet werden, da sich ansonsten Bluthochdruck, Schlafstörungen und morgendlicher Durchfall einstellen können. Bei Überdosierung kann es zu Schlaflosigkeit, Bluthochdruck und Ödemen kommen.

Anwendungs- und Wirkungsdauer
Die Wirkung von Ginseng macht sich erst langsam und allmählich bemerkbar. Aus diesen Gründen müssen die Produkte über einen langen Zeitraum von etwa 3 Monaten eingenommen werden. Danach sollte eine Pause von 2 bis 3 Monaten eingehalten werden.

Mate - erfrischt und wirkt stimulierend

Ilex paraguariensis ist ein immergrüner Baum, dessen Heimat Südamerika ist. Mate gehört zu den Stechpalmengewächsen (Aquifoliaceae). Die Kommission E befürwortet die Anwendung seiner Blätter bei geistiger und körperlicher Ermüdung. Die geernteten frischen Blätter werden zuerst erhitzt und dann getrocknet. Erst dann sind sie genießbar. Medizinisch verwendet werden die getrockneten Blätter und deren Blattstiele. Seine Wirkung beruht hauptsächlich auf dem enthaltenen Coffein, welches einen anregenden Einfluss auf das zentrale Nervensystem sowie das Herz-Kreislauf-System hat.

Darreichungsformen:
Mate gibt es als losen Tee, Teebeutel, in Teemischungen gegen Blasen- und Nierenerkrankungen und als Fertigpräparate in Form von Kapseln.

Teezubereitung:
2 Teelöffel der zerkleinerten getrockneten Blätter mit 150 Milliliter warmem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen und danach abseihen. Morgens und mittags jeweils 1 Tasse trinken.
Mehr Infos zu «Mate Tee grün 100» finden Sie auf der Homepage der Online-Apotheke: >> online bestellen

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen:
Während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte wegen des Coffeins auf eine Einnahme verzichtet werden. Auch bei einer bekannten Herzkrankheit ist Vorsicht geboten. Bei Überdosierung kann es zu Unruhe, Schlafstörungen und Magenschmerzen kommen.

Passionsblume - ausgleichend und beruhigend

Die Passionsblume, die zur Familie der Passifloraceae gehört, ist in ganz Amerika und Ostindien beheimatet.  Im 19. Jahrhundert wurde sie von Botanikern nach Europa gebracht. Zur Blütezeit werden die oberirdischen Teile geerntet und getrocknet. Die Kommission E und ESCOP empfehlen die Anwendung bei nervöser Unruhe, Anspannung und bei Einschlafstörungen. Zur unterstützenden Therapie wird Passiflora bei klimakterischen und wetterbedingten sowie bei nervösen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes eingesetzt.

Darreichungsformen:
Passiflora ist erhältlich als loser Tee und als Homöopathikum. Auch Fertigpräparate in Form von Dragees und Tropfen können über Apotheken bezogen werden. Passiflora ist hauptsächlich in Kombination mit anderen beruhigenden Pflanzen anzutreffen. Besonders in Verbindung mit Baldrian und Hopfen (Mischpräparat: Kytta-Sedativum® f Tropfen) können Schlafstörungen und Unruhezustände gut beeinflußt werden. Mehr Infos zu «Kytta Sedativum» finden Sie auf der Homepage der Online-Apotheke: >> online bestellen

Homöopathikum:
«Passiflora» in Form einer Urtinktur sowie in den Potenzen D1 und D2 wird in erster Linie als Schlafmittel verwendet, aber in manchen Fällen auch als Schmerz- und Rheumamittel verschrieben. Mehr Infos zu «Passiflora Urtinktur» finden Sie auf der Homepage der Online-Apotheke: >> online bestellen

Teezubereitung:
1 Teelöffel des getrockneten Krautes mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen und danach abseihen. 2 bis 3 mal täglich sowie kurz vor dem Schlafengehen jeweils 1 Tasse trinken. Mehr Infos zu «Passionsblumenkraut Tee» finden Sie auf der Homepage der Online-Apotheke: >> online bestellen

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen:
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind derzeit keine bekannt. Während der Schwangerschaft
und Stillzeit sollte die Anwendung mit einem Arzt besprochen werden.

Weiterführende Literatur!

Gefühle des Versagens, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen sind nur drei von vielen Anzeichen, mit denen sich Burnout bemerkbar macht. Der geistige, körperliche und seelische Erschöpfungszustand kann sich über Jahre hinziehen und unbehandelt schwere Folgen haben. Zumeist richtet sich der Fokus bei Burnout auf die psychische Dimension. Der Autor zeigt, dass es aber auch körperliche Ursachen gibt, zum Beispiel Serotonin- und Nährstoffmangel. Er erklärt, welche Tests bei Burnout wirklich sinnvoll sind und wie eine ganzheitliche Behandlung aussehen kann. Im Special "Doping im Job" thematisiert er zusätzlich das Phänomen, dass sich viele Menschen durch Selbstmedikation mit Antidepressiva scheinbar fit machen.

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